Fingerübungen
Um die Motorik und die Geschwindigkeit zu steigern bieten sich folgende Fingerübungen an. Diese sind zugegebenermaßen furchtbar zu üben, zahlen sich aber immer aus.
Wirbelpyramide
Sinn der Wirbelpyramide ist es, den Rebound seiner Sticks kennen zu lernen und zu beherrschen. Man beginnt mit vier einzelnen Schlägen auf eine beliebige Trommel. Zu Beginn bietet sich die Snare ohne angespannten Teppich (der Gürtel aus Stahlfedern am unteren Fell) oder die kleine Tom an, da diese relativ saubere und kurze Töne produzieren. Nach den vier einzelnen Schlägen auf die Trommel spielt man nun vier doppelte Schläge auf der Trommel. Hierbei sollte man allerdings nur einmal schlagen und den Stick dazu bringen, dass er vom Fell wieder abspringt und es nocheinmal trifft. Dies steigert man nun bis zu vier Treffern mit einem Schlag, so dass sich folgende Kombination ergibt (R = rechte Hand, L = linke Hand):
R-L-R-L - RR-LL-RR-LL - RRR-LLL-RRR-LLL - RRRR-LLLL-RRRR-LLLL
Ist man am Ende angekommen verringert man die Zahl der Treffer mit einem Schlag schrittweise wieder auf einen. Wichtig ist wie gesagt, dass man jeweils nur einmal schlägt und der Stick durch den Rebound mehrfach das Fell trifft. Am Anfang ist diese Übung relativ kompliziert, allerdings sollte man sie nach ca. 2-3 Wochen gut beherrschen können.
Paradiddles
Paradiddles steigern die Fähigkeit Schlagabfolgen schnell zu ändern. Dies ist meiner Meinung nach die einfachste Fingerübung. Anfangs spielt man diese Abfolge auf einer oder zwei verschiedenen Trommeln: R-L-R-R-L-R-L-L.
Wenn man das soweit beherrscht, dass man es ohne hinzuschauen spielen kann, hängt man die selbe Abfolge wieder hinten dran, verschiebt aber dabei die ersten beiden Schläge ans Ende, sodass die Abfolge so lautet: R-L-R-R-L-R-L-L - R-R-L-R-L-L-R-L
Dies kann man nach Belieben fortsetzen.
Doppelschläge
Die Doppelschläge sind die langwierigste und unbeliebteste Übung unter Schlagzeugschülern, weil der Erfolg relativ schleppend ist. Man beginnt mit zwei langsamen Schlägen mit jeder Hand auf eine beliebige Trommel. Jetzt steigert man das Tempo ein wenig um dann langsam von zwei Schlägen pro Hand auf einen Schlag mit doppeltem Aufprall zu wechseln. Idealerweise sollte dieser Wechsel nicht hörbar sein. Allerdings erfordert dies viel Übung. Danach steigert man das Tempo so weit, dass eine Art Rauschen entsteht. Wichtig hierbei ist es, dass die Sticks immer genau zweimal auf das Trommelfell treffen, sonst klingt es schnell unsauber. So spielt man am Ende einen sauberen Doppelschlagwirbel (Double-Stroke-Roll im Englischen).